Aleksandra Iwan (Kunsthistorikerin, Neuss/Düsseldorf) über Gerd Edinger:
,,Er ist Künstler, Maler, Skulpteur, Konstrukteur, Ethnologe, Philosoph, Poet und sein eigener Kurator. Er malt, kalligraphiert, zeichnet, recycelt, klebt, arrangiert, coloriert (mit Rotwein) und überlegt.
Gerd Edinger – ein künstlerisches Allroundtalent, ein Meister der Fortsetzung, der die Errungenschaften der klassischen Moderne weiter vorantreibt. Ein Grenzgänger und Lebemann ist er, und – ein großer Gewinn für die Messe Essen, die mit dieser Ausstellung einem vielfälligen Talent viel Raum gibt. In seinem Düsseldorfer Loft-Atelier präsentiert er in einer Art selbst gemachtem, inszeniertem Mini-Museum seine künstlerischen Vorbilder: auf sauber getünchten weißen Holzstühlen, in Reihe gestellt und katalogisiert, zeigen sie anschaulich, wer in seinem künstlerischen Leben wichtig ist. Da grüßt Beuys als Vordenker. Giacometti, der virtuose Bildhauer ist dabei wie auch Morandi, der subtile Stillleben-Maler, gleich in enger Nachbarschaft zu Surrealist Max Ernst und Constantin Brancusi.