Statements

,,Manchmal ist Kunst einfach nur Kunst“

,,Der Augenblick ist der einzige Beweis für die Gegenwart“

,,Es gibt keinen Zufall“

Kunst

,,Für meinen kalligrafischen Pinselstrich habe ich 30 Jahre geübt“

,,Kunst ist mein Ausdruck kreativer Unruhe“

,,Auf die Symbiose zwischen Bauch und Kopf kommt es bei mir an“

Edinger

,,Rot ist ein Knaller“

,,Ich bin xo.Anfang und Ende, Geist und Gefühl“

Portrait

Aleksandra Iwan (Kunsthistorikerin, Neuss/Düsseldorf) über Gerd Edinger:

,,Er ist Künstler, Maler, Skulpteur, Konstrukteur, Ethnologe, Philosoph, Poet und sein eigener Kurator. Er malt, kalligraphiert, zeichnet, recycelt, klebt, arrangiert, coloriert (mit Rotwein) und überlegt.

Gerd Edinger – ein künstlerisches Allroundtalent, ein Meister der Fortsetzung, der die Errungenschaften der klassischen Moderne weiter vorantreibt. Ein Grenzgänger und Lebemann ist er, und – ein großer Gewinn für die Messe Essen, die mit dieser Ausstellung einem vielfälligen Talent viel Raum gibt. In seinem Düsseldorfer Loft-Atelier präsentiert er in einer Art selbst gemachtem, inszeniertem Mini-Museum seine künstlerischen Vorbilder: auf sauber getünchten weißen Holzstühlen, in Reihe gestellt und katalogisiert, zeigen sie anschaulich, wer in seinem künstlerischen Leben wichtig ist. Da grüßt Beuys als Vordenker. Giacometti, der virtuose Bildhauer ist dabei wie auch Morandi,  der subtile Stillleben-Maler, gleich in enger Nachbarschaft zu Surrealist Max Ernst und Constantin Brancusi.

Edinger sucht immer wieder die Auseinandersetzung mit der Kunst und der Kunstgeschichte nicht um sie neu zu erfinden, sondern sie fortzusetzen und in die Gegenwart zu transportieren.

Seine Inspiration holt er aus dem Kraftfeld zwischen Kopf und Bauch, er kombiniert bewusst und unbewusst, arbeitet rational und emotional. Seine Signatur ,,xo“ erklärt dem Betrachter, wie er seine Kunst definiert:

Als Anfang und Ende, gleichzeitig. Das Denken in Zyklen, Wiederholungen und Zusammenhängen treibt ihn unablässig seit er 1978 seine ersten Radierungen gestochen hat, voran. Überall ist das magische ,,xo“, gegenwärtig als künstlerische Lineatur, als dokumentierende Unterschrift, als auszeichnende Petitesse auf der Leinwand.

Der Künstler selber ist anwesend, sogar noch mehr als nur in einer Signatur. Seine persönliche Handschrift unterstreicht er mit seinem künstlerischen Fingerabdruck: ein Pappmachee-Fundstück entstanden durch einen kräftigen, gleichförmigen Händedruck, seine unverwechselbare Identität als Block auf der Leinwand. Damit erhebt er jede malerische Anstrengung zugleich in die dritte Dimension.

Die Leinwand oszilliert in den geöffneten Raum – der Betrachter kann kommen!“